Lars

Brief an Lucy:

Du wolltest von mir eine Definition von Moralität bzw. von meiner Moralität haben.

Dies ist nun der Versuch, ohne fundiertes philosophisches Wissen den Begriff „Moral“ zu umschreiben. Für mich ist der Begriff „Moral“ eng mit Kultur verknüpft, soll ich also über meine Moralität schreiben, heißt das, daß ich über Moralität meines Kulturkreises spreche.

Da ich bei dem Wort „Moral“ aber auch sofort an Ethik denke und diese nach meinem Verständnis universell ist, finde ich es viel interessanter, den Unterschied zwischen

Moral = kulturabhängig und
Ethik = universell

zu überdenken.

Moral heißt für mich, Dein Handeln vor Dir und vor anderen verantworten zu können und niemals das zu tun, was wir an anderen verurteilen würden. Diese Formel für Moral hat aber keine Konstanten sondern Variablen, welche vom jeweiligen Kulturkreis abhängig sind. Moral kann von daher gefährlich sein.

Moral ist Erziehung, d.h. Moralität sind Tugenden, die abhängig von einem Kulturkreis anerzogen sind.

Ethik geht über das menschliche hinaus, ist universell und ich glaube, sie wird spürbar durch eine Kraft, die keinen Anfang und kein Ende hat.

Wir können also, und daran glaube ich, nur versuchen zu spüren, wenn es um die Frage nach Ethik geht.

Moralität sind auferlegte Dogmen, welche man nach Gespür auf ihre Universalität hinterfragen muß.

Meine Moralität ist gebunden an den Versuch, das Ganze, ohne Anfang und ohne Ende zu spüren.